Peter Altrichter und Marc Ringeisen bestehen Prüfung zum 1. Dan

Zwei neue Danträger im Karate Dojo Jiriki Gäufelden:  Peter Altrichter und Marc Ringeisen erkämpften sich  den 1. Dan.

Hideo Ochi (9.Dan), Chiefinstructor des Deutschen JKA Karate Bundes (DJKB), ist in Deutschland der Einzige, der Danprüfungen abnimmt. Nach wie vor ist der 82-jährige Grand Champion und Träger des Bundesverdienstkreuz Shihan Ochi bundesweit unterwegs, um Lehrgänge und Prüfungen durchzuführen. Dieses Mal bot sich die Möglichkeit nach einem Karate Lehrgang die Prüfung zum 1. Dan abzulegen im weit entfernten Hannover an.

Diese Gelegenheit wollten Peter Altrichter und Marc Ringeisen vom Karate Dojo Jiriki Gäufelden nutzen und sich nach monatelanger Vorbereitung der Prüfung zum 1. Dan (Schwarzgurt) stellen. Und so wurde bereits mit einer gewissen Nervosität und Anspannung freitags der lange Weg nach Hannover angetreten.

Vor der Prüfung stand die Teilnahme am Lehrgang, geleitet von Chiefinstructor Ochi (9.Dan) und Bundestrainer Thomas Schulze (6. Dan), an. Nach anstrengenden und fordernden Trainingseinheiten war der Moment der Prüfung gekommen. Die Anspannung bei Peter Altrichter und Marc Ringeisen stieg ins unermessliche und war mit Händen zu greifen. Anspruchsvoll und herausfordernd sind die Anforderungen, um die Prüfung bestehen zu können.

Präzises und kraftvolles Kihon (Grundtechniken), im Kumite (Kampf) den unbedingten Siegeswillen zeigen und die akribisch vorbereitete Prüfungskata (Kampf gegen imaginäre Gegner) dynamisch und ausdruckstark kämpfen.

Die Prüfungskata Hangetsu (Halbmond) von Peter Altrichter und Bassai Dai (Sturm der Festung) von Marc Ringeisen verlangte beiden nochmals alles an Leistung ab. Und der Prüfer sagte noch drei weitere Katas an. Tekki Shodan, Heian Godan und Heian Yondan. Dann war es geschafft und die Zeit des Wartens begann.

Die Zeit kroch im Schneckentempo bis endlich alle Prüflinge wieder aufgerufen und das Prüfungsergebnis verkündet wurde. Bestanden!  Voller Stolz und Erleichterung konnten Peter Altrichter und Marc Ringeisen die verdiente Danurkunde entgegennehmen.

Der Weg vom Weiß- bis zum Schwarzgurt ist lang und mitunter hart.

Der 64-jährige Peter Altrichter beweist, dass auch in reiferem Alter große sportliche Erfolge und Leistungen gefeiert werden können. Peter Altrichter begann seinen Weg (Do) 1975 mit Karate Training in Sindelfingen. 1976/77 bestand er die Prüfung zum Gelbgurt und Orangegurt. Kurz vor der Grüngurt Prüfung war der Grundwehrdienst angesagt und das Karate musste ruhen…lange ruhen. Nach der Bundeswehr kam die Familie, die berufliche Entwicklung, der Umzug nach Gäufelden.

Als Moderator einer TSV Öschelbronn Veranstaltung kam dann Karate wieder ins Spiel. Das damals noch junge Karate Dojo Jiriki Gäufelden zeigte in dieser Veranstaltung interessante Vorführungen…und das Feuer für Karate begann wieder zu brennen.

Nach dem Angebot von Ehrenvorstand Hans Peter Bieryt (3. Dan) sich einmal ein Training anzuschauen, war Peter Altrichter klar: „da steigst du wieder ein“ und so wurde er 2003 Mitglied im Dojo Jiriki.

Berufliche Herausforderungen machten es nicht immer möglich an allen Trainings teilzunehmen, aber nach einer Einstufungsprüfung und Teilnahme an Lehrgängen ging es Schritt für Schritt bis zur Prüfung zum 1. Kyu in 2010 auf den neuen Weg weiter. Sich nach nun 12 Jahren erneut einer Prüfung zu stellen ist eine bemerkenswerte Leistung.

Nach wie vor fasziniert und treibt Peter Altrichter die tolle Gemeinschaft im Verein an, die sehr guten Trainer und auch die Akzeptanz, dass man in fortgeschrittenem Alter manchmal die Bemühung höher zu bewerten hat als die perfekte Ausführung.
Karate ist für Altrichter ein wichtiger Stabilitätsfaktor für Geist und Körper. Karate schafft vor jedem Training eine kurze Leere im Kopf, welche dann umgehend mit Konzentration für die Übungen und Techniken ausgefüllt wird, um sich der Kampfkunst Karate hinzugeben.

Sein Motto ist immer: Neugierig bleiben und sich im Rahmen der Möglichkeiten anzustrengen… der Weg ist nie zu Ende und geht auch nicht immer geradeaus.

Auch der Weg von Marc Ringeisen verlief nicht ganz gradlinig. Begonnen hat dieser mit dem Anfängerkurs im Januar 2011 beim Karate Dojo Jiriki Gäufelden. Durch die regelmäßige und kontinuierliche Teilnahme am Training und an Lehrgängen konnte er bereits im Dezember 2015 die vorletzte Schülerprüfung zum 2. Kyu erfolgreich abgelegen. Ein ab 2017 4-jähriger beruflicher Aufenthalt in Tschechien war ein kurzer Holperstein für den Trainingseifer. Jedoch war auch in Tschechien rasch ein JKA-Dojo gefunden und das Training konnte nahezu ohne Unterbrechung fortgeführt werden. Ende 2019 legte Marc vor Sensei Heiko Zimmermann (5. Dan), Vorstand des Karate Dojo Jiriki Gäufelden, seine letzte Schülerprüfung zum 1. Kyu ab.

Für Marc Ringeisen steht die neunte Regel von Gichin Funakoshi, dem Gründer des modernen Shotokan Karate im Mittelpunkt: Karate ist eine lebenslange Aufgabe. Es gibt keinen Zeitpunkt, der das Ende des Karate-Trainings markieren würde; es besteht immer eine noch höhere Stufe. Der wahre Karate Do (der Weg) ist eine Straße ohne Ende.

Für Marc Ringeisen ist klar: Im Karate gibt es kein Ende des Lernens und der Verbesserung. Auf diesem endlosen Weg das ganze Leben lang in der Kampfkunst Karate danach zu streben, heute besser als gestern zu sein und morgen besser als heute, ist eine treffende Beschreibung für das Karate-Do. Alle Gedanken daran, es nun weit genug gebracht zu haben, verschwinden.

Dies verlangt ein hohes Maß an Demut und dem Verständnis, das als Schwarzgurt das eigentliche Lernen erst begonnen hat.

Das Karate Dojo Jiriki Gäufelden ist stolz auf die Leistung und den Erfolg seiner beiden Karatekas und gratuliert Peter Altrichter und Marc Ringeisen zum 1. Dan sehr herzlich.