Jubiläumslehrgang mit Marijan Glad

Marijan Glad lässt die Bürgerhalle in Tailfingen beim Jubiläumslehrgang des Karate Dojo Jiriki Gäufelden erbeben.

Über drei Jahre hat es coronabedingt gedauert, dass in Gäufelden durch das Karate Dojo Jiriki Gäufelden e.V. wieder ein Lehrgang ausgerichtet werden konnte. Im Jubiläumsjahr „20 Jahre Karate Dojo Jiriki Gäufelden e.V.“ war es dann endlich wieder soweit. Sensei Marijan Glad zog voller Elan mit seiner sympathischen und besonders motivierenden und anspornenden Art über 60 begeisterte Karatekas am 01.10.2022 in seinen Bann.

Der mehrfache Deutsche-, Europa- und Vizeweltmeister und ehemalige Nationaltrainer Marijan Glad ist einfach eine beeindruckende und brillante Persönlichkeit in der Kampfkunst Karate. Er versteht es herausragend seine jahrzehntelangen Erfahrungen in seinen Lehrgängen weiterzugeben und zu vermitteln. So ist es eine besondere Ehre für das Karate Dojo Jiriki Gäufelden, Sensei Glad, der bereits 2003 den Gründungslehrgang des Dojos leitete, für den Lehrgang zum 20-jährigen Jubiläum gewinnen zu können.

Marijan Glad legt bei seinen Lehrgängen den Schwerpunkt auf die Eröffnung neuer Perspektiven über den Tellerrand hinaus. So lag in der ersten Trainingseinheit der Unterstufe (weiße bis erste blaue Gürtelgraduierung) der Fokus auf der Ausführung der Techniken. Jede Technik muss Kimme (entladen der Schlag- oder Trittenergie an der Endposition der Technik) haben, verlangte Glad. Auch bei der Abfolge einer Technikkombination ist an jede Technik zu denken so Glad.
Bleibt stolz und aufrecht, forderte er immer wieder. Die Körpermitte ist das Fundament der Kraft.

Immer komplexer wurden die Techniken und auch hierbei motivierte Glad die Teilnehmer immer weiter zu machen, auch wenn einmal der Ablauf falsch sein sollte. Dies sei wichtig, da es auch im Falle einer Auseinandersetzung darum gehen könnte, immer weiter zu machen und jederzeit seine Aufmerksamkeit sowie Bereitschaft zu halten.

Auch für die Oberstufe (zweite blaue bis schwarze Gürtelgraduierung) ging es mit ungewöhnlichen Technikabfolgen los. Besonders alle Danträger (schwarzer Gürtel) forderte Glad auf als „Blatt gegen den Strom zu schwimmen“, also niemals mit dem Lernen aufzuhören, das im Karate erst mit dem Schwarzgurt beginnt. Die folgende Kumite (Kampf) Sequenz wurde bereits von den ersten lautstarken Kiai (Kampfschrei) begleitet und sorge für den ersten Gänsehautmoment der Teilnehmer.

In der zweiten Trainingseinheit der Unterstufe stand Kata (Kampf gegen imaginäre Gegner) auf dem Plan. Im Shotokan Karate gibt es insgesamt 27 unterschiedliche Katas. Also eine Menge, was es zu lernen gilt. Das Vertieften der Abläufe der ersten fünf Katas hatte Glad vorbereitet und wies auf Besonderheiten und auch auf gemachte Fehler hin.

In der Oberstufe forderte dann Glad von den Teilnehmern volle Leistung und Einsatz über die Grenzen hinaus. Je dreimal ließ Glad unterschiedlichste Katas laufen. Erst langsam um den Ablauf zu verinnerlichen. Dann etwas schneller mit Kimme und dann noch einmal mit voller Kraft und Intensität. Da bebte die Halle vor Energie bei der mit lauter Atmung unterstützen Technikausführung, den gemeinsamen Kiai an definierten Stellen der Kata, da stockte der Atem und ließ Zuschauer und Teilnehmer erschaudern und mit Adrenalin erfüllen.

Nach 4 hochinteressanten und fordernden Einheiten war jedoch noch nicht Schluss. Im Anschluss an den Lehrgang wurde in der Aspenhalle in Öschelbronn festlich das 20-jährige Dojo Jubiläum mit vielen aktiven und passiven Vereinsmitgliedern, mit Familien und Freunden gefeiert. Neben einem herausragenden Büfett von der Metzgerei Weippert Nebringen, der Festansprachen von Vorstand Heiko Zimmermann und Grußwort von Marijan Glad, standen eine Bild- und Videopräsentation der Höhepunkte der letzten 20 Jahre und ein humorvoller Besuch von „s Mariele von dr Alb“ auf dem Festprogramm. Natürlich durften auch verschiedene Karatevorführungen nicht fehlen, die alle Besucher begeisterten. Bis spät in die Nacht wurde gefeiert und der Dojo Geburtstag gebührend begangen.

Vielen herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer, Gäste und Besucher, die diesen tollen Tag so erst möglich gemacht haben.