Gasshuku 2023 in Tamm – ein besonderes Erlebnis, in vielerlei Hinsicht

Gasshuku bezeichnet in Japan die Praxis des gemeinsamen Lernens, Studierens oder Übens. Bezogen auf die Kampfkunst Karate bedeutet dies, dass sich jedes Jahr Gleichgesinnte treffen, um gemeinsam Karate zu trainieren, bekanntes zu vertiefen und neue Dinge zu erlernen.

Gasshuku bedeute aber auch eine Woche intensives Training mit 3 Einheiten pro Tag bei hochrangigen Instruktoren aus Deutschland und Japan. In diesem Jahr, waren aus Japan Tatsuya Naka und Yuko Hirayama angereist.

Eingeteilt in ihre entsprechenden Graduierungen, wurde jede Gruppe individuell auf Ihr Können durch die unterschiedlichen Instruktoren unterrichtet. Die Bandbreite reichte dabei von Karatekas, welche erst vor kurzem mit dem Erlernen der Kampfkunst Karate begonnen haben, bis hin zu langjährigen Schwarzgurtträgern.

Nach offiziellen Angaben haben sich über 1.000 Karatekas zum diesjährigen Gasshuku angemeldet. Vom Karate Dojo Jiriki Gäufelden sind dieses Jahr 11 Karatekas nach Tamm gereist, um sich den insgesamt 14 Trainingseinheiten innerhalb einer Woche zu stellen.

Dabei waren:
Paul, Max und Anita Hemetsberger; Thomas Ziegler; Ina, Lea und Thomas Häcker;
Laura und Christof Seeger und Julie und Anuschka Ludwig

Die meisten nächtigten auf der dafür extra ausgewiesenen Campingwiese. Ein kleiner Teil nutze die Möglichkeit einer nahen Pension zur Unterbringung. Obwohl die Campingwiese zentral zwischen den unterschiedlichen Trainingsorten lag, war der mehrmalige tägliche Marsch zu den Trainingshallen, einem Wandertag gleichzustellen. Eine einfache Strecke bemaß nicht weniger als 2,5km. Bei 3 Einheiten am Tag, kommt da zusätzlich zum schweißtreibenden Training noch ganz schön was zusammen.

Es kam nicht selten vor, dass die ein oder der anderen beim gemeinsamen Abendessen über schwere Füße klagten. Leider spielte auch das Wetter nicht immer mit. Stürmisches und regnerisches Herbstwetter Anfang August, war durchaus an der Tagesordnung. Dies konnte aber keinen der Angereisten daran hindern, die angebotenen Trainingseinheiten motiviert zu besuchen.

Ein Highlight der Woche, war bereits am Montag der Stützpunktvergleichskampf, in welchem die einzelnen Stützpunkte innerhalb Deutschlands gegeneinander antraten, um den besten Stützpunkt zu ermitteln. Es gab sehr intensive Kumitekämpfe und wirklich tolle Kata Vorführungen zu sehen.

Am Mittwochnachmittag, welcher traditionell trainingsfrei ist, musste das Nationalteam trotzdem ran und gemeinsam mit den anwesenden Kampfrichtern, die neusten Entwicklungen aus Japan, welche durch Tatsuya Naka vermittelt wurden, erlernen.

Wie bei jedem Gasshuku gab es auch dieses Jahr die Möglichkeit, sich der herausfordernden DAN-Prüfung (Schwarzgurt) unter den strengen Augen von Chiefinstruktor Hideo Ochi (9.DAN) und Thomas Schulze Nationalcoach (7.DAN) zu stellen. Nach vielen Wochen und unzähligen Trainings der Vorbereitung stellten sich Ina Häcker und Thomas Ziegler dieser Prüfung. Beide Prüflinge waren bestens vorbereitet in die Prüfung gegangen. Ina stellte sich der Prüfung zum 1.DAN und Thomas zum 2.DAN.

Für Beide war es eine sehr intensive und emotionale Woche, denn die Ergebnisse der Prüfung wurden erst einen Tag später durch Nationalcoach Thomas Schulze verkündet und bis dahin war warten und hoffen angesagt. Zur DAN-Prüfung wird es einen separaten ausführlichen Bericht geben.

Natürlich darf nach so viel intensivem Training, eine angemessene Abschlussparty nicht fehlen und so fanden sich viele Karatekas in der Ortsmitte von Tamm beim Bürgersaal ein, um gemeinsam zu feiern.

Das Gasshuku in Tamm war auch in diesem Jahr eine gelungene Veranstaltung, mit vielen besonderen Trainingsmomenten, einer tollen Jiriki-Gemeinschaft und einer emotionalen DAN-Prüfung.

Wir freuen uns bereits auf das Gasshuku 2024, diesmal in Baden-Baden.